Der Begriff Achtsamkeit ist zurzeit in aller Munde. Durch Schulung der Achtsamkeit kannst du nicht nur Stress reduzieren, sondern auch Lebensfreude, Gesundheit und Leistungsfähigkeit steigern.
"Wir neigen dazu, alles, was wir tun, zu bewerten und uns an anderen zu messen und mit anderen zu vergleichen. Versuche, soweit es geht, davon Abstand zu nehmen. Jeder hat seine eigene, individuelle Art, Dinge anzugehen, und sollte dies auch für sich akzeptieren. Die ständige Bewertung kann unnötigen Stress verursachen."
Was bedeutet Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet offene und wertfreie Aufmerksamkeit in der Gegenwart. Die Grundhaltung dabei ist akzeptierend und nährend - Leben, Lieben und Arbeiten geschehen aus dem Herzen.
Achtsamkeit ist der Schlüssel zu einem Leben in Balance, zwischen Tun und Sein, zwischen Aktivität und Entspannung, zwischen Grenzen und Möglichkeiten.
Meditation, Yoga und Body Scan sind wunderbare Werkzeuge, um den Fokus wieder auf die Gegenwart zu richten. Mit der Zeit lernst du deine Selbstwahrnehmung zu schulen und Verspannungen im Körper zu erkennen und zu lösen. Unliebsame, belastende Gedanken werden ohne jegliche Bewertung wahrgenommen und können so verabschiedet werden.
Wenn wir Dinge tun, ohne ganz bei uns zu sein, passiert es häufig, dass wenig hilfreiche alte Denkmodelle an Raum gewinnen, z. B. unsere Sorgen, Ängste, Niederlagen. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass unsere Psyche und unser Körper nicht zwischen Dingen unterscheiden, die tatsächlich geschehen sind, und Dingen, die eventuell sein könnten oder auch schon lange vorbei sind. Unbewusst erleben wir daher durch den ständigen Gedankenfluss mehr Stresssituationen, als wir in der Realität erfahren.
Durch Schulung der Achtsamkeit lernst du, jeden Moment bewusst wahrzunehmen und wertfrei zu beobachten. Du spürst welchen Einfluss Ereignisse und Handlungen auf deinen Körper, die Atmung und deine Empfindungen haben. Du wirst sensibler und merkst schneller, wenn dich etwas stresst, aufwühlt oder nervös macht. Im zweiten Schritt kannst du dann durch bewusste Steuerung der Atmung und Korrektur der Körperhaltung die negativen Auswirkungen stressiger Situationen deutlich verringern.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Schulung der Aufmerksamkeit schon nach wenigen Wochen einen direkten positiven Einfluss auf Abläufe im Gehirn, die das Stressempfinden steuern, hat (Kabat-Zinn et al. (2012): Die heilende Kraft der Meditation).
"Die Grundhaltung der Achtsamkeitspraxis ist akzeptierend und nährend-
Leben, Lieben und Arbeiten aus dem Herzen heraus."
Was ist der Body Scan?
Beim Body-Scan geht es darum, den Körper achtsam zu durchleuchten und die Körperempfindungen möglichst detailliert und ganz neutral wahrzunehmen ohne zu sie zu bewerten.
Achtsam deshalb, weil es dabei um mehr als nur um Aufmerksamkeit geht. Denn während man in sitzender oder liegender Position seinen Fokus nacheinander auf verschiedene Bereiche des Körpers richtet, tauchen nicht nur angenehme, sondern bisweilen auch unangenehme Empfindungen, Gedanken oder Emotionen auf. Die Aufgabe besteht nun darin, alle Erscheinungen wertfrei wahrzunehmen, allem, was im Bewusstsein auftaucht, mit unerschütterlichem Gleichmut zu begegnen unabhängig davon, ob wir das Wahrgenommene gewöhnlich als gut oder schlecht bewerten würden.
Dadurch entsteht eine intensive Verbindung mit deinem Körper. Du hörst und spürst, was er dir zu sagen hat und welche Signale du wahrnehmen kannst.
Wie funktioniert der Body Scan?
Nimm dir für diese Übung etwa eine halbe Stunde Zeit. Achte darauf, dass du nicht gestört wirst und schalte dein Handy aus. Schließe deine Augen und komme zur Ruhe.
Konzentriere dich nun nacheinander auf einzelne Regionen deines Körpers. Du kannst mit den Zehen des rechten Fußes beginnen und über Fuß, Wade, Schienbein, Knie, Oberschenkel nach oben wandern und allen Bereichen deines Körpers deine volle Aufmerksamkeit schenken. Gehe hierbei so weit ins Detail, wie du möchtest, brauchst oder Zeit hast. Nehme dabei deine Empfindungen wahr, ohne sie zu bewerten.
Wenn deine Gedanken häufig springen, nehme sie als vorübergehende Ereignisse wahr und bringe dann deine Aufmerksamkeit sanft wieder zurück zum Körper. Stelle keine Erwartungen, sondern versuche, deine Erfahrungen zu akzeptieren. Wenn du nichts spürst, machst du dir einfach bewusst, dass es gerade so ist. Versuche nicht, negative Gedanken oder Empfindungen abzuwehren; dadurch wirst du nur von deiner Achtsamkeit abgelenkt. Akzeptiere die Dinge, so wie sie sind.
TIPPS
Die Atmung läuft unbewusst ab. Wenn wir angespannt sind oder zu viele Gedanken in unserem Kopf kreisen, wird sie flacher, schneller, teilweise atmen wir stoßweise und halten sogar den Atem an. Dies ist eine typische Stressreaktion. Versuche, dies zu erkennen und bewusst tief und ruhig zu atmen. Nach wenigen bewussten Atemzügen wird das Gedankenkarussell gestoppt, der Puls wird ruhiger und die Anspannung lässt nach. Je öfter du dies übst, umso besser wird deine Wahrnehmung und du lernst automatisch, mit bewusster, tiefer und erholsamer Atmung auf Stress zu reagieren.
Wir neigen dazu, alles, was wir tun, zu bewerten und uns an anderen zu messen und mit anderen zu vergleichen. Versuche, soweit es geht, davon Abstand zu nehmen. Jeder hat seine eigene, individuelle Art, Dinge anzugehen, und sollte dies auch für sich akzeptieren. Die ständige Bewertung kann unnötigen Stress verursachen.
Achtsamkeit lässt sich gut in den (Berufs-)Alltag integrieren.
Schon kleine Übungen können deine Selbstwahrnehmung verbessern und das Wohlbefinden steigern:
Ich hoffe du kannst einige dieser Tips mit in deinen Alltag nehmen und wünsche dir viel Erfolg beim achtsamen Üben!
Deine